dass hier braune Asche weht und Schuhe
aufmarschieren im Winter, kann man von
Lippen ablesen. übergehen würde man,
übergangen werden von denen da oben.
sagen die und strecken die Hand
zum Himmel.
ins warme Nest setzen, das
dürften sich nur Vögel auf Eichen.
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Blog
Tröglitz 15
fünf vor zwölf
Du – schau dem Mond nur einen Moment länger ins Angesicht. Versuche, zu beschreiben, wie du mich siehst, mich haben, mich nehmen willst im milchigen Licht dieser Nacht. Komm, komm zu mir. Komm mir nicht zuvor.
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Schattenmalerei
fünf Jahre lang steht ein Haus im Schatten, bevor es brennt. Die Menschen davor sehen dem Feuer ins Aug, geschlossenen Mundes. Die Menschen darin werden überrascht noch im Schlaf
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Ein Psalm aus Babylon, zu klagen
Unter den Mauern Babylons
saßen wir und weinten
wenn wir der Zukunft gedachten.
Nicht zur Rückkehr löst sich die Fessel von unseren Füßen.
Aber wie Sand vor dem Herbststurm
werden wir nach den vier Winden wirbeln.
Jeder einsam in feindlichen Wüsten.
Aus: „Ein Psalm aus Babylon, zu klagen“ von Peter Kien (geb. 1. 1.1919 in Varnsdorf, † Oktober[…]
Hanglage
Wie man dasteht mit offenen Armen und leeren Händen, wie breitbeinig man steht, wenn einem die Welt nichts erklärt und einem noch niemand die Welt erklären kann. Klein und eingezäunt die Wiese, fast bedrohlich ragen Berge über das Tal des Oberen Gerichts. Die Holzbank im Rücken Requisite, keine Zeit, darauf zu sitzen, wenn man gehen[…]
Sonnenschiene
Verstandsfunken
Neujahrsspruch
Leuchtkraft
Ja, ich habe Sterne
gesehen in jener Nacht,
in der selbst Eulen
ihre Augen schlossen
vor so viel Weiß.
Ja, auch ich habe darüber kein Wort
verloren.
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