Blog

in Auschwitz trinkt man jetzt Cola light.so wird Schwärze einverleibtbis zum Aufstoßen.
im Krematorium der Hinweis auf Blitzlicht,der Himmel voll Rauch,der Himmel voll Rauch.
kein Rauchverbot im Restaurant,keine Kreditkarten hier,das ist alles, waszählt
[…]

Es ist spät. Wir stehen auf Sesseln und fluten das Zimmer mit Blättern, die noch nach Druckerschwärze riechen. Niemand hört das Rauschen vor dem Fenster. Die Blätter fallen, fallen so lang, bis wir die Augen öffnen. Es ist noch dunkel im Raum, aber wir stehen zusammen. Niemand sieht die Finger am Glas. Wir stehen aufrecht[…]

was aber sagen wir, wenn man unseren Mund unter Verschluss hält oder vielmehr: was bleibt uns zu sagen. unter Wasser spricht man nicht, heißt es dann wieder, und die Fische schauen uns an, als hätten sie alles verstanden. in Gedanken aber wandern wir unruhig auf den Alleen, reden[…]

Das alte Jahr spricht bald in Vergangenheit. Schon zählt man Stunden, Minuten, Sekunden und wartet aufs Knallen der Korken und Krachen der Raketen, die Stille danach. Was geschrieben ist, ist geschrieben, was war, das war. Die Zukunft aber ist bereit, an einem weiteren Band zu schreiben, und schon[…]

erster Sturz
zweiter Sturz
dritter Sturz
Stern
[…]

Später werden wir verstehen, weshalb die Raben jetzt die Strommasten meiden und ihnen unsere Vogelscheuchen vorziehen. Später werden wir sehen, dass sie nicht mehr zu fliegen wagen ohne unser Zutun und selbst die Ältesten unter ihnen das Krächzen eintauschen gegen eine uns zugängliche Sprache. Später, aber nur später vielleicht werden wir selbst das Fliegen erlernen und[…]

es ist nur ein kleiner Raum, in dem wir liegen, abends, vor dem ersten Schnee. Es fällt nur wenig Schnee in der Nacht, die wir durchwachen, um uns am Morgen in die Arme zu fallen und den Frost von den Fenstern zu kratzen, der uns die Sicht in[…]

Eine Zugfahrt im Spätherbst. Die Blätter fallen, fallen durchs Glas und deine Augen verschließen sich langsam im letzten Sonnenlicht.
Und plötzlich bist du im Schnee und spürst die Kälte in den Fingern zuerst und dann die Finger nicht mehr. So endet eine Zugfahrt im endlosen Weiß einer Schneewüste und du weißt bis zuletzt nicht, wie du[…]

Sich auf Herz und Nieren in einen Roman hineinzuarbeiten und darauf einzulassen, gleicht der Arbeit eines Chirurgen am Operationstisch. Einziger Unterschied: Man ist allein und auf keine Hilfe angewiesen, möchte vielleicht auch alleine arbeiten und die Lebenstöne seines Patienten überwachen, um die alleinige Verantwortung zu tragen, falls die Operation schief geht oder ein Kunstfehler unterläuft.[…]

Tag mit ausgebrannten Augen,näher gerückt:auch solässt sich unterscheidenzwischen Gesternund Heute
[…]